Sparen beim Hausbau: 10 Tipps für Ihr bezahlbares Eigenheim

Beim Hausbau steigen die Kosten oft schneller als erwartet. Mit einer vorausschauenden Planung und dem bewussten Setzen von Prioritäten lässt sich beim Bau des Traumhauses einiges sparen. Der Schlüssel liegt in der Kunst des Weglassens von Dingen, die nicht wirklich nötig sind. Unsere 10 Tipps zeigen, wo sich beim Hausbau sinnvoll Kosten reduzieren lassen.

Tipp 1: Richtige Lage und Grundstück wählen

Ein großes Grundstück mit viel Garten – davon träumen viele Bauherren. Bereits beim Grundstückskauf ergibt sich großes Einsparpotenzial. Die Lage eines Grundstücks ist ein entscheidender Hebel, um das Baubudget zu schonen.

Planen Sie überlegt und frühzeitig, wie und wo Sie langfristig wohnen möchten. Eine gute Verkehrsanbindung, die Infrastruktur sowie die Nachbarschaft sind wichtige Faktoren, die nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch den Wiederverkaufswert beeinflussen. In städtischen Gebieten sind Grundstücke oft deutlich teurer als in Randlagen oder ländlichen Regionen. Wer trotzdem in der Stadt bauen möchte, kann durch die Erschließung von Baulücken oder die Nachverdichtung von Hinterhöfen oft günstigere Alternativen finden. In Vororten oder im Umland profitieren Sie von niedrigeren Grundstückspreisen. Behalten Sie jedoch die höheren Pendelkosten sowie die Verfügbarkeit von Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und medizinischer Versorgung im Blick.

Art und Größe des Grundstücks

Achten Sie beim Kauf darauf, ob das Grundstück bereits erschlossen ist. Anschlüsse für Strom, Wasser, Abwasser und Internet vorhanden sind. Falls nicht, können diese Erschließungskosten mehrere zehntausend Euro zusätzlich ausmachen. Auch Bauvorschriften und Bodenbeschaffenheit sind entscheidend: Hanglagen oder schwierige Bodenverhältnisse können die Baukosten in die Höhe treiben. Eine Alternative zum klassischen Grundstückskauf kann das Erbbaurecht sein. Dabei erwerben Sie nicht das Grundstück selbst, sondern zahlen einen jährlichen Erbbauzins an den Eigentümer – oft Kommunen, Kirchen oder Stiftungen. Das senkt die Anfangsinvestition, allerdings sollten Sie prüfen, ob sich dieses Modell langfristig für Sie rechnet.

Neben der Lage können Sie vor allem bei der Größe des Grundstücks auf die Baukostenbremse treten. Überlegen Sie, wie viel Platz Sie benötigen. Möchten Sie ein Einfamilienhaus oder ist für Sie eine Doppelhaushälfte oder Reihenhaus denkbar? Ein großes Grundstück verursacht nicht nur höhere Kaufkosten, sondern auch laufende Ausgaben wie Grundsteuern und Erschließungsgebühren. Auch die Kosten und der Arbeitsaufwand eines großen Gartens sind nicht zu unterschätzen: Einer teuren Gartenanlage folgt in der Regel die regelmäßige Pflege, was fortlaufende Instandhaltungskosten aufwerfen kann. Gerade im Alter sind Sie später eventuell für einen kleinen und pflegeleichten Garten dankbar.

Baunebenkosten nicht vergessen

Denken Sie an die Nebenkosten, die beim Kauf entstehen: Notarkosten, Grunderwerbsteuer und Maklergebühren hängen vom Kaufpreis ab und können das Budget belasten. Es ist außerdem ratsam vor dem Kauf ein Gutachten einzuholen, welches das Grundstück auf Altlasten, Schadstoffe oder problematische Bodenverhältnisse prüft. Ein vermeintlich günstiges Grundstück kann sonst schnell zur Kostenfalle werden.

Tipp 2: Wohnfläche effizient planen

Egal für welche Bauweise Sie sich entscheiden: Um Ihr Bauvorhaben so kosteneffizient wie möglich zu gestalten, empfiehlt es sich, die Wohnfläche sorgfältig an Ihren tatsächlichen Bedarf anzupassen. Jeder zusätzliche Quadratmeter kann die Gesamtkosten in die Höhe treiben.

Ihr Ziel sollte sein, möglichst viel Wohnraum auf einer möglichst kleinen Fläche zu schaffen. Dies ist bei einer durchdachten Planung auch gar nicht so schwer: Im Prinzip muss lediglich auf Räume mit geringem Nutzwert verzichtet werden. Beispiele dafür sind breite Flure, üppige Treppenhäuser oder großzügige Eingangsbereiche. Diese wirken zwar imposant, sind aber verschenkter Platz, der kaum sinnvoll genutzt werden kann. Die Baukosten für ein Haus lassen sich so schnell um mehrere zehntausend Euro senken, wenn die Nutzfläche beispielsweise von 150 auf 120 Quadratmeter reduziert wird.

Überlegen Sie genau, wie viel Platz Sie im Haus tatsächlich brauchen. Ein kleines, gemütliches Haus ist nicht nur deutlich günstiger als eine großzügig geschnittene Immobilie, sondern auch energieeffizienter im Hinblick auf Heiz- und Nebenkosten. Gerade wenn absehbar ist, dass Ihre Kinder bald ausziehen werden, ist es ratsam ein kleineres Haus in Erwägung zu ziehen. Soll Ihre Familie hingegen noch wachsen, ist es sinnvoll, gleich einen späteren Anbau oder Dachausbau mit einzuplanen. So haben Sie eine Platzreserve für die Zukunft im Hinterkopf, halten die Baukosten aber zunächst gering. Ein Dachausbau lässt sich später ganz einfach über einen Modernisierungskredit finanzieren.


Junge Frau am Taschenrechner
Junge Familie steht vor Ihrem Wunscheigenheim

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Tipp 3: Kosten senken durch Preisvergleich

Unabhängig davon, ob Sie selber bauen möchten oder den Kauf eines Fertig- oder Ausbauhauses planen – wer baut, sollte vergleichen. Sehen Sie sich Musterhäuser bei Fertighaus-Anbietern an. Vergleichen Sie verschiedene Angebote und besuchen Sie Baumessen. So bekommen Sie ein Gefühl für alle Kosten, die mit dem Bau Ihrer Traumimmobilie auf Sie zukommen.

Anbieter und Baumodelle im Vergleich

Die einfachste Variante ist ein Haus von einem Bauträger zu kaufen. Dieser kümmert sich um die Beschaffung des Grundstücks, die Planung und den Bau des Hauses. Lassen Sie sich von verschiedenen Bauträgern einen Mustergrundriss durchrechnen. Besonders gut können Preise verglichen werden, wenn die Kosten je Kubikmeter umbauten Raum ermittelt wurden. Dabei ist zu beachten, dass es sich um bauähnliche Immobilien mit vergleichbarer Ausstattung handelt. Auch der Preis je Quadratmeter Nutzfläche kann für einen Preisvergleich hilfreich sein. Beachten Sie die Baunebenkosten, wie etwa Kosten für Bauüberwachung, Genehmigungen und Anschlussgebühren. Diese werden oft unterschätzt. 

Eine andere Möglichkeit ist, einen Generalunternehmer zu beauftragen. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn Sie bereits ein Grundstück besitzen oder erwerben möchten. Sie als Bauherr und der Generalunternehmer schließen einen Werkvertrag über alle Leistungen zur Errichtung des Baus. Nicht eingeschlossen ist allerdings die Bauplanung. Sie können das Haus zusammen mit einem Architekten nach eigenen Wünschen gestalten. Entgegen vieler Vorurteile kann die Beauftragung eines Architekten sogar helfen, Geld einzusparen. Ein Architekt kann nicht nur bei der Grundstückswahl beratend zur Seite stehen, sondern auch bei einer effizienten Raumplanung und der Wahl kostengünstiger Materialien. Zudem sorgt ein Architekt dafür, dass Ihr Bauvorhaben den aktuellen Bauvorschriften entspricht, was spätere Nachzahlungen und Nachbesserungen vermeiden kann. Ein Architekt kann auch Einsparpotenziale bei der Energieeffizienz und Haustechnik aufzeigen.

Versteckte Kosten & Transparenz

Nicht nur der Preis entscheidet: Vor der Vertragsunterzeichnung sollten Sie unbedingt Informationen über den Bauunternehmer einholen. Wer nichts zu verbergen hat, stellt Ihnen gern eine Liste mit Referenzkunden zusammen, bei denen Sie sich nach der Zuverlässigkeit, der Kostentreue und der Termintreue erkundigen können. Bei so einem Großprojekt kann Pfusch am Bau sonst schnell zum Härtetest für Zeit und Budget werden. 

Achtung vor versteckten Kosten: Achten Sie darauf, dass alle Baukosten transparent aufgeschlüsselt sind und prüfen Sie, ob Zusatzkosten wie etwa für Außenanlagen oder Bodenuntersuchungen hinzukommen. Vergleichen Sie auch die Zahlungspläne der Anbieter, um Finanzierungsrisiken zu minimieren. Manche Anbieter locken mit niedrigen Preisen, aber Zahlungsbedingungen, die im Nachhinein Ihre Kosten unnötig erhöhen.

Tipp 4: Sparen mit richtiger Bauweise

Die wichtigste Frage, die sich Bauherren stellen: Möchte ich ein Fertig- oder Massivhaus? Stein auf Stein errichtete Massivhäuser punkten mit einem hohen Wiederverkaufswert und gutem Schallschutz. Fertighäuser überzeugen durch ihre kurze Bauzeit und gute Wärmedämmung.

Wer Geld sparen möchte, sollte sich für einen möglichst kompakten Baukörper ohne aufwendige und kostenintensive Details wie Erker, Balkone, Gauben oder Giebel entscheiden. Auch durch eine intelligente Ausrichtung des Hauses lassen sich Kosten reduzieren. Wohnräume sollten Richtung Süden ausgerichtet werden, da sie hier von der längeren Sonneneinstrahlung profitieren und so Heizkosten gespart werden. Auch beim Balkon kann gespart werden. Freitragende Konstruktionen sind teurer als Balkone auf Ständern und bergen das Risiko von Wärmebrücken. Zudem ist das Risiko von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung bei Ständerbalkonen deutlich geringer.

Ein geschickter Grundriss, das passende Dach oder die richtige Anzahl an Fenster hilft, die Kosten weiter zu reduzieren:

  • Clevere Innenplanung: Wer weitgehend auf Innenwände verzichtet, spart einige zehntausend Euro. Damit lassen sich direkt mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Material und Arbeitszeit fallen weg. Verkabelung, Steckdosen und Lichtschalter belasten ebenfalls nicht das Budget. Bedenken Sie dabei eines: Je größer ein Raum, desto mehr Energie muss für die Beheizung aufgewendet werden. Eine Fußbodenheizung in Verbindung mit einer modernen Wärmepumpe kann trotz höherer Anfangsinvestition langfristig dazu beitragen, die Heizkosten zu senken. Lassen Sie sich von einem Heizungstechniker beraten, wie Sie mit einer guten Kombination aus Wärmedämmung und Klimatisierung die Betriebskosten niedrig halten können.

  • Einfaches Dach: Auch bei der Dachform gilt: möglichst simpel. So kosten Pult- oder Satteldächer deutlich weniger als ein kompliziertes Krüppelwalmdach. Auch die Dacheindeckung birgt Sparpotenzial. Wer sich für traditionelle Falzziegel statt für edlen Schiefer entscheidet, verringert die Kosten. 
  • Fensterflächen reduzieren: Fenster kosten pro Quadratmeter deutlich mehr als eine Wand. Deshalb sollte die Platzierung der Fenster sowie die Anzahl und deren Größe gut geplant und eventuell reduziert werden. Dabei ist oft ein 5-stelliger Sparbetrag drin. Vermeiden Sie ebenfalls große Fenstern auf der Nordseite, um Heizkosten zu senken.  
  • Carport statt Garage: Ein offener Carport ist günstiger als eine geschlossene Garage. Hier stecken einige tausend Euro Sparpotenzial. Ein Carport lässt sich zudem schneller und unkomplizierter errichten als eine Garage und benötigt weniger Materialaufwand. Für die Abdeckung können auch kostengünstige Materialien wie Wellblech oder Holz verwendet werden.

Tipp 5: Auf Keller verzichten

Bevor vom Haus überhaupt etwas zu sehen ist, werden bei einem Keller bereits große Summen im Boden „versenkt“. Durch den Verzicht auf einen Keller können Sie kräftig sparen. Beachten Sie jedoch, dass im restlichen Haus genügend Abstellfläche vorhanden ist. Wenn Sie den Keller lediglich für die Haustechnik und Haushaltsgeräte benötigen, kann auch ein Hauswirtschaftsraum oder eine erweiterte Garage ausreichend sein.

Da eine Bodenplatte beim Hausbau so oder so benötigt wird, sollten Sie schlau kalkulieren. Gute Bodenplatten haben ihren Preis, sodass der monetäre Mehraufwand für einen Keller dann eventuell nicht mehr ganz so groß ausfällt. Ohne Keller muss die Haustechnik im Erdgeschoss untergebracht werden, was wiederum Wohnfläche beansprucht. Die folgenden Vor- und Nachteile können Ihnen die Entscheidung für oder gegen einen Keller erleichtern: 

Vorteile

  • Überwiegend kleine Baugrundstücke sprechen eher für einen Keller
  • Mehr Stauraum und Platz für die Haustechnik, das Hobby oder ein Arbeitszimmer
  • Preisdifferenz zwischen hochwertigen Bodenplatten und Keller gering
  • Höherer Wiederverkaufswert des Hauses
  • Bei schlechtem Baugrund (der eine tiefgründige Fundamentierung erfordert), ist ein Keller sinnvoll
  • Kann als potenzielle Wohnraumerweiterung dienen, z. B. als Einliegerwohnung oder Hobbyraum

Nachteile

  • Höhere Baukosten und mehr Zeitaufwand beim Bau
  • Höhere Erschließungskosten durch zusätzliche Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen
  • Bei hohem Grundwasserstand kann die Abdichtung in Form einer Betonwanne sehr teuer werden
  • Potentielle Gefahr von Feuchtigkeit und Schimmel

Tipp 6: Energieeffizient und nachhaltig bauen

Die Energiekosten kennen seit Jahren nur eine Richtung: aufwärts. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend weiter anhält. Pflichtprogramm beim Hausbau ist heutzutage eine gute Dämmung der gesamten Haushülle, die zusammen mit einer effizienten Haustechnik für dauerhaft niedrige Energiekosten sorgt. Wer bei der Wahl von Baustoffen und Technik nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Nachhaltigkeitsaspekte achtet, trägt damit zum langfristigen Werterhalt seines Hauses bei. Für Neubauten ist übrigens seit 2002 ein Bedarfsausweis vorgeschrieben. Beim Bedarfsausweis wird der theoretische Energiebedarf eines Gebäudes durch ein technisches Gutachten ermittelt.

Gesetzliche Vorgaben und Fördermöglichkeiten nutzen

Seit Januar 2024 schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass neue Heizungen zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Zwar sind Wärmepumpen oder andere nachhaltige Systeme in der Anschaffung teurer als Gas- oder Ölheizungen, doch geringere Betriebskosten und staatliche Förderungen können dies langfristig ausgleichen. So bieten beispielsweise die KfW oder BAFA Fördermittel und zinsgünstige Kredite für energieeffiziente Neubauten. Wer diese Förderungen nutzt, kann mehrere zehntausend Euro sparen und dauerhaft von niedrigeren Energiekosten profitieren. Unsere zertifizierten Fördermittelberater unterstützen Sie gerne individuell entsprechend Ihres Vorhabens, um Fördergelder maximal nutzen zu können.

Zukunftssichere Planung von Anfang an

Planen Sie mit Weitsicht: Auch wenn momentan kein Geld für eine Photovoltaikanlage vorhanden ist, können die Installationsleitungen für einen späteren Einbau bereits vorgesehen werden. Das ist kostengünstiger als eine spätere Nachrüstung. Selbst eine Fußbodenheizung lässt sich gut im Voraus planen. Statten Sie Ihr Haus bereits mit einer solchen, energetisch vorteilhaften Flächenheizung aus, ist die spätere Umrüstung von einer Gas-Brennwertheizung auf ein rein regeneratives Heizsystem einfacher.

Auch die Wahl nachhaltiger Baustoffe spielt eine Rolle. Umweltfreundliche Materialien wie zertifiziertes Holz oder Recycling-Baustoffe verbessern nicht nur die Klimabilanz, sondern können auch für ein gesünderes Raumklima sorgen. Darüber hinaus steigern sie den Wert der Immobilie langfristig.

Kurz gesagt: Was Sie im Bereich Energieeffizienz bei Ihrem Neubau investieren, fließt langfristig in Ihren Geldbeutel zurück – durch niedrigere Energiekosten, staatliche Förderungen sowie eine zukunftssichere und wertbeständige Bauweise.


Beratungsgespräch in einer Bankfiliale bei der die Fördermöglichkeiten besprochen werden
Modellhaus mit Veranschaulichung der Energieeffizienzklassen

Tipp 7: Sparfaktor Küche und Bad

Das Badezimmer ist – bezogen auf den Quadratmeterpreis - der teuerste Raum in einem Haus. Entsprechend hoch ist hier das Sparpotenzial. Überlegen Sie, ob Sie tatsächlich Marken-Armaturen, eine Whirlpool-Badewanne oder Regendusche benötigen. Auch eine Kombination von teuren Fliesen und kostengünstiger Baumarktware sowie eine Reduzierung der Kachelflächen lässt ein optisch gutes Ergebnis erzielen und Kosten sparen. Statt raumhoch gefliester Wände können wasserfeste Wandfarben, Vinyl- oder Wandpaneele eine kostengünstige und optisch ansprechende Alternative sein.

Falls Sie mit einem Fertighaus-Anbieter bauen, der Ihnen wenig Auswahl bietet, können Sie die Sanitäranlagen aus dem Angebot nehmen und anderweitig einkaufen. Berechnen Sie zuvor die Gesamtkosten aus Material und Montage. Möglicherweise liegen diese dann doch höher als das Angebot des Hausherstellers. Zudem lassen sich hochwertige Waschbecken, Toiletten und Armaturen oft günstiger online oder bei Restpostenhändlern finden. Auch Ausstellungsstücke sind eine preiswerte Alternative. Wer auf maßgefertigte oder spezielle Installationen verzichtet und sich bei Duschkabinen, Waschbecken oder Badewannen an Standardgrößen hält, spart Material- und Installationskosten. Konventionelle Lösungen, wie bodennahe oder wandmontierte WCs, sind oft günstiger als aufwendige Designs.

Auch die Küche bietet Sparpotenzial. Wenn Sie auf technische Feinheiten, exklusives Design und Materialien sowie Markengeräte verzichten können, finden Sie gute und langlebige Küchen bereits für unter 8.000 Euro. Sollten Sie zudem die Montage in Eigenregie vornehmen, senken Sie die Ausgaben zusätzlich. Viele Küchenhersteller bieten preiswerte Grundmodelle an, die sich mit hochwertigeren Fronten und Griffen aufwerten lassen. Auch der Austausch von Fronten bei gebrauchten Küchen kann eine kostengünstige Option sein.

Wer Elektrogeräte gebraucht oder generalüberholt kauft, kann ebenfalls sparen. Refurbished-Geräte oder Modelle aus Vorjahreskollektionen kosten deutlich weniger, haben aber die gleiche Qualität.

Tipp 8: Sparen durch Eigenleistung

Bei hohen Baukosten ist es keine schlechte Idee selbst mit anzupacken. Voraussetzung dafür ist handwerkliches Geschick und genügend Zeit, da oft hunderte Stunden Arbeit auf der Baustelle anfallen. Ausreichend Zeit für die Familie, Hobbys oder Erholung kommen dann nicht selten zu kurz.

Eigenleistungen müssen mit anderen Gewerken abgestimmt werden, die nach einem festen Zeitplan arbeiten. Wer dann die Zeit der Profis durcheinanderbringt, weil er mit seinen Eigenleistungen nicht hinterherkommt, zahlt am Ende drauf. Schätzen Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Zeitmanagement realistisch ein, um unnötige Verzögerungen und Stress zu vermeiden. Bei bestimmten Leistungen ist es ratsam diese direkt von Experten durchführen zu lassen: Sanitär- und Heizungsinstallationen sowie die Elektronik sollten nicht von Laien installiert werden. Wer auf fachkundige Handwerksfirmen zurückgreift, geht dabei gleich doppelt auf Nummer sicher, den bei später auftretenden Mängeln können Sie Gewährleistungsansprüche geltend machen.

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Sparen durch Eigenleistungen ist die Unfallversicherung. Wenn Sie selbst auf der Baustelle arbeiten, sind Sie durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Helfen jedoch Bekannte, sind diese nicht automatisch abgesichert. Hier sollten Sie eine private Unfallversicherung für Helfer abschließen oder die Haftpflichtversicherung prüfen. Achten Sie darauf, die Baustelle sicher zu gestalten, um das Risiko von Unfällen zu minimieren und eine rechtliche Haftung zu vermeiden.

Tipp 9: Mit richtiger Finanzierung und Förderung sparen

Wer baut und sich mit hohen Einsparungen belohnen will, sollte sich ausgiebig mit den verschiedenen Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie Steuersparmodellen auseinandersetzen.

Finanzierung: Bereits kleine Zinsdifferenzen sparen über den gesamten Finanzierungszeitraum viel Geld ein. Aus diesem Grund setzt die PSD Bank Nord neben einer umfassenden Beratung, zugeschnitten auf Ihre persönlichen Bedürfnisse, auch auf einen Angebotsvergleich von über 500 Finanzierungspartnern.

Ein Beispiel: Bei einer Darlehenssumme von 200.000 Euro und 15 Jahren Zinsbindung können Sie bei 0,20 % Zinsdifferenz rund 6.000 Euro sparen. Berechnen lässt sich die Zinsdifferenz ganz einfach in einem Zinsvergleichsrechner. Achten Sie zusätzlich auf flexible Tilgungsmöglichkeiten, bei denen Sie mit niedriger Tilgung starten und durch Sondertilgungen schnell die Restschuld abbauen können. Nutzen Sie die Vorteile von flexiblen Zusatzbausteinen wie beispielsweise Ratenpause, Sondertilgung oder Wiederaufstockung.

Fördermöglichkeiten: Im Dschungel der zahlreichen Fördermöglichkeiten für einen Hausbau verliert man schnell den Überblick. Unsere Baufinanzierungsexperten beraten Sie gern, ob und welche Zuschüsse für Sie infrage kommen und was es zu beachten gilt. Wir haben die wichtigsten Fördermodelle bereits für Sie zusammengefasst.

KfW-Zuschüsse: Damit die Finanzierung der eigenen Immobilie möglichst bezahlbar bleibt, vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Förderdarlehen und Tilgungszuschüsse für Neubauten, Sanierung oder Umbauten. Seit 2024 gibt es neue KfW-Programme für klimafreundlichen Neubau. Die Förderung richtet sich vor allem an Effizienzhaus-Standards. Je nach Energiestandard sind Kredite mit besonders niedrigen Zinssätzen sowie Tilgungszuschüsse möglich. Um als Bauherr eine KfW-Förderung zu erhalten, müssen gewisse Förderkriterien der jeweiligen Programme erfüllt werden. Häufig ist ein KfW-Darlehen eine mögliche Ergänzung zum Baukredit bei Ihrer Hausbank.

Bausparvertrag: Prüfen Sie, ob sich für Sie ein Bausparvertrag rechnet. Ein Bausparvertrag besteht aus der Anspar-, der Zuteilungs- und der Darlehensphase. In der Ansparphase zahlen Bausparer einen bestimmten Prozentsatz des benötigten Darlehens ein. Die Zahlungen selbst werden an diejenigen weitergeleitet, die bereits einen Darlehensanspruch haben. Nachfolgende Bausparer finanzieren dann wiederum die Hypotheken der Vorgänger. Wenn bestimmte Einkommensgrenzen eingehalten werden, profitieren Bausparer von staatlichen Zulagen wie der Wohnungsbauprämie oder der Arbeitnehmersparzulage.

Steuerersparnis: Je kleiner Grundstück und Haus sind, umso niedriger sind die Steuern dafür. Die Grunderwerbsteuer macht aktuell, abhängig vom Bundesland, zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises aus – ein erheblicher Kostenfaktor. Hinzu kommt noch die Grundsteuer, die Eigentümer regelmäßig an die Gemeinde zahlen müssen und die sich ebenfalls an der Grundstücksgröße orientiert.

Da sich Rahmenbedingungen im Finanzierungs- und Förderbereich regelmäßig ändern, sollten Bauherren stets aktuelle Angebote und Fördermöglichkeiten prüfen. Eine fachkundige Beratung durch unsere Baufianzierungsexperten kann Ihnen helfen, sich die besten Konditionen zu sichern. Unsere Fördermittelexperten beraten Sie außerdem gerne darin, welche Zuschüsse für Sie in Frage kommen und was es zu beachten gilt.

Tipp 10: Nicht alles auf einmal

Auch wenn die Versuchung groß ist, setzen Sie sich und Ihren Geldbeutel nicht unnötig unter Druck. Beim Hausbau muss nicht alles sofort perfekt sein – viele Details lassen sich erst nach und nach umsetzen. Wer hier Geduld beweist, kann seinen Geldbeutel schonen.

Denken Sie daran – aufgeschoben, heißt nicht aufgehoben: Gerade Außenanlagen bieten Potenzial für Einsparungen. Statt direkt eine Garage oder ein Carport zu bauen, kann anfangs ein einfacher Stellplatz völlig ausreichend sein. Auch Wege und Einfahrten lassen sich zunächst mit Kies oder Splitt anlegen, bevor eine teure Pflasterung folgt. Auch im Innenbereich gilt: Nicht jede Lampe oder jedes Möbelstück muss sofort neu sein – die alten tun es vielleicht auch noch ein Weilchen.

Zudem hilft es, Preise und Angebote über einen längeren Zeitraum zu vergleichen. Manche Anschaffungen werden günstiger außerhalb der Hochsaison oder wenn man auf Sonderaktionen wartet. Wer sich nicht unter Zeitdruck setzt, trifft oft bessere Entscheidungen und vermeidet teure sowie überstürzte Käufe.

Unser Zusatztipp

Bleiben Sie bei Ihrem Plan A. Gerade bei knappem Budget zahlt sich Konsequenz aus. Eine durchdachte Planung spart nur dann Baukosten, wenn man sich daran hält. Nachträgliche Änderungen am bereits kalkulierten Bauvorhaben treiben die Kosten oft unnötig in die Höhe. Unsere Baufinanzierungs-Experten beraten Sie gerne eingehend und finden gemeinsam mit Ihnen die perfekte Finanzierungslösung für Ihr Vorhaben.

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